Die Wirkmechanismen und damit auch die erzielten physiologischen Effekte und klinischen Ergebnisse unterscheiden sich von herkömmlichen Therapien.
Hinweis: Die vorstehenden Wirkmechanismen für High Flow gelten für die Versorgung des Patienten über ein Optiflow Nasenkanülen-Interface. Die Wirkmechanismen sind anders, wenn die High Flow-Versorgung über einen Tracheostomie- oder Maskenadapter erfolgt.
Die Clearance der ausgeatmeten Luft in den oberen Atemwegen verringert das erneute Einatmen von Gas mit hohem
CO2- und geringem O2-Gehalt, was zu einer besseren alveolären Ventilation führt.
Animation des Effekts ansehen (45 Sekunden) Dieses Video zeigt die Clearance radioaktiver Tracer aus dem Modell der oberen Atemwege als über einen CT-Scan gelegte Gammakamera-Aufnahme. Die Flowraten betrugen 15, 30 und 45 L/min. In diesem Experiment können Sie sehen, dass bei einer zunehmenden Flowrate auch die Clearance zunimmt.
Nasaler High Flow erzeugt einen von Atmung und Flow abhängigen Druck, der das Einatmen
erleichtert und langsame, tiefe Atemzüge beim Ausatmen unterstützt und so die
alveoläre Ventilation verbessert.
Dynamischer positiver Atemwegsdruck Animation des Effekts ansehen (33 Sekunden) Corley et al. 2011 konnte bei Patienten nach einer Herz-OP eine signifikante Zunahme der Lungenbelüftung nach Einleitung der Optiflow-Therapie belegen. Diese Veränderung spiegelt sich in einem höheren Lungenvolumen und Tidalvolumen wieder. Die Forscher stellten eine starke Korrelation zwischen dem Atemwegsdruck (PAW) und der endexspiratorischen Lungenimpedanz (EELI) fest. PAW stieg um 3,0 cmH20 und EELI um 25,6 % an. EELI ist ein Surrogat für das endexspiratorische Lungenvolumen.
Feuchtigkeit ermöglicht die komfortable Abgabe von High-Flows. Die optimale Atemluftbefeuchtung ahmt das natürliche Gleichgewicht von Wärme und Feuchtigkeit nach, das normalerweise in gesunden Lungen auftritt, und kann dazu beitragen, die physiologische Stabilität in beeinträchtigten Atemwegen aufrechtzuerhalten.
Beobachten Sie die Wirkung in Aktion (45 Sekunden)
Das im Video dargestellte Experiment wurde an zwei Trachealproben von Schafen durchgeführt, die 15 Minuten lang bei 100% relativer Luftfeuchtigkeit (linkes Bild) und das andere bei 90% relativer Luftfeuchtigkeit (rechtes Bild) exponiert wurden.
Zu Beginn des Videos sind im Hintergrund kleine schlagende Zilien zu sehen. Dann setzen sich, im rechten Bild, die Ablagerungen im Mukus fest. Die dunklen Punkte, die sich schnell über das linke Bild bewegen, zeigen, dass Fremdkörper durch einen effektiven mukoziliären Transport entfernt werden. Bei der niedrigeren Luftfeuchtigkeit ist die Schleimhaut nach nur einer Stunde vollständig ausgetrocknet.
Eine Atmungsunterstützung über eine Maske stellt Kliniker und Patienten vor Herausforderungen. Die NHF-Versorgung erfolgt über eine Kanüle. Ein höherer Patientenkomfort kann zu einer verbesserten Compliance führen.
Klinische Nachweise deuten darauf hin, dass die Verwendung von Optiflow im Vergleich zu herkömmlichen Sauerstoffzufuhrgeräten einen verbesserten Komfort bietet.1,2. Eine im JAMA3 veröffentlichte Studie ergab mit Optiflow im Vergleich zu BPAP signifikant weniger Hautläsionen und eine geringere Arbeitsbelastung des Pflegepersonals. Die Patienten können mit der Optiflow-Kanüle essen, trinken und schlafen und können mit ihren Pflegekräften und Angehörigen sprechen.
1. Roca et al. Respir Care. 2010.
2. Lenglet et al. Respir Care. 2012.
3. Stéphan et al. JAMA. 2015.
Die Bereitstellung von Sauerstoff über den nasalen High Flow kann Ihnen eine gewisse Sicherheit bei der genauen Abgabe
von gemischtem, befeuchtetem Sauerstoff geben.
In dem im linken Bereich dargestellten Beispiel, ist der maximale Sauerstofffluss von der Gesichtsmaske (im linken Bereich) auf ca. 10 L/min begrenzt, was nicht ausreicht, um den maximalen inspiratorischen Bedarf des Patienten von 50 L/min zu decken. Um dieses Defizit auszugleichen, werden bei jedem Atemzug 40 L/min Raumluft mitgeführt, wodurch der Sauerstoff verdünnt und eine variable (manchmal unbekannte) FiO2 verabreicht wird.
In unserem Beispiel (im rechten Bereich) kann Optiflow den gesamten inspiratorischen Bedarf des Patienten von 50 L/min decken, ohne dass eine Verdünnung des Sauerstoffs erforderlich ist – dies schafft Sicherheit bei der Verabreichung einer festgelegten FiO2.
DPM-190