Ein Endotracheal- oder Tracheotomietubus umgeht die oberen Atemwege, in denen natürlicherweise der Hauptanteil der Befeuchtungsvorgänge abläuft. Der Tubus umgeht außerdem die Filterfunktionen der Atemwege und gefährdet schützende Hust-, Würg- und Niesreflexe.
Die Atemmuster von Patienten der nichtinvasiven Therapien verändern sich mit potenziell höherer Atemfrequenz, größerem Tidalvolumen und höherer inspiratorischer Flussrate. Hohe Gasflows sind auch für eine Reihe an Beatmungstherapien erforderlich. Diese Faktoren entziehen der Atemwegsmukosa Wärme und Feuchtigkeit. Die Atemwegsmukosa gibt solange Wärme und Feuchtigkeit an den Gasflow ab, bis das Gas Körpertemperatur erreicht hat und vollständig gesättigt ist.
Diese Faktoren beeinträchtigen die Funktion des mukoziliären Transportsystems und können eine Störung der Atemwegsabwehr und des Gasaustausches bewirken.
Medizinische Gase, tracheotomierte Atemwege und höhere Gasflows können sehr schädliche Nebenerscheinungen haben.
Wenn die Schleimhaut (Mukosa) über längere Zeit einer geringen Luftfeuchtigkeit ausgesetzt ist, kommt es zu irreversiblen Zellschäden. Die Lunge kann evtl. schon durch eine bestehende mukoziliäre Dysfunktion (z. B. aufgrund von Alter, Rauchen, chronisch-obstruktiver Lungenerkrankung [COPD] usw.) geschädigt sein. Um weitere Komplikationen zu vermeiden, ist die Bereitstellung des optimalen Niveaus an Atemfeuchtigkeit bei Patienten in solch einem Zustand besonders wichtig.
Durch Befeuchtung können die Atemwege ein natürliches Gleichgewicht von Wärme und Feuchtigkeit halten und so den Gasaustausch, die Abwehrfunktionen der Lunge und das Wohlbefinden des Patienten optimieren.